10 Dinge, die Du in Jerusalem nicht verpassen solltest!

Jerusalem

Um es mit den Worten einer unserer Tourguides zu sagen: „Jerusalem ist wie eine Zwiebel.“ Je mehr man die Schichten abpellt, desto tiefer gelangt man in die Geschichte dieser uralten, geschichtsträchtigen Stadt. Es ist sogar tatsächlich so, dass einige Besucher diese Überdosis an Geschichte und Religion psychisch nicht verkraften und noch während ihres Besuchs behandelt werden müssen. Man nennt es das ‚Jerusalem Syndrom‘, kein Witz!

Eines vorab: Dieser Artikel befasst sich nicht mit der politischen Situation Israels. Dafür reicht mein Einblick bei weitem nicht aus.

Israel stand schon lange auf meiner Reisewunschliste, und besonders Jerusalem hat mich seit jeher fasziniert. Jetzt war ich im Rahmen der #TBEXJLM Pressereise endlich dort. Leider waren meine knapp fünf Tage vor Ort natürlich alles andere als ausreichend. Nichtsdestotrotz konnte ich ein paar interessante Tipps für Dich sammeln, besonders für die aufregende Stadt Jerusalem!

Grundsätzliches zur Reise nach Israel findest Du ganz am Ende des Artikels.

1. Mauern und Tunnels: Erwandere Jerusalem!

Einige der geschichtlich interessantesten Punkte in Jerusalem lassen sich zu Fuss erschliessen. Einen guten ersten Überblick hierfür bekommt man bei einer Ramparts Tour, einer Tour entlang des Walls um die Altstadt.

Mauer und Turm in Jerusalem

Diese ungewöhnliche Wanderung in einigen Metern Höhe gibt immer wieder tolle Ausblicke frei, zum Beispiel auf den Mount of Olives mit seinen zahlreichen Gräbern oder die Dormitio-Abtei auf dem Berg Zion.

Church of Dormition in Jerusalem

Es gibt zudem auch mehrere Ausgänge, sodass man seine Wanderung unterbrechen und später fortsetzen kann. Wer sehr gut zu Fuss ist, kann die ganze Mauer abwandern (knapp 2,5 Kilometer). Wem das zu lang ist, der muss sich entscheiden zwischen dem North Side und dem South Side Walk. Für etwas bequemere Menschen empfehle ich den South Side Walk, da er an der Klagemauer endet, wo Du vermutlich eh hin möchtest.

Menschen vor der Klagemauer in Jerusalem
Die Klagemauer in Jerusalem

Die Western Wall genannte Klagemauer ist natürlich ein Muss für den Jerusalem-Besucher. Hat man Glück, ist dort nicht mal wahnsinnig viel los. Wichtig ist hier adäquate Kleidung (bedeckte Schultern und Knie bei Frauen – Männer können kostenlos eine Kopfbedeckung ausleihen). Ist man schon mal da, kann man auch selbst ein Zettelchen mit einem Gebet/Wunsch in die Ritzen der weltberühmten Mauer stecken.

Doch genug der Wanderungen über der Erde, denn jetzt geht es ein paar Stockwerke tiefer. Hierfür begibt man sich in die Davidsstadt. Denn unter diesem Ort, der als Ursprung der Stadt Jerusalem betrachtet wird, liegt ein 3000 Jahre alter Tunnel, der damals für die Wasserversorgung gegraben wurde.

Palmen und Gemäuer in der Davidstadt Jerusalem
Davidsstadt Jerusalem

Und diesen Tunnel kann man in seiner kompletten Länge (etwa 500 Meter) durchwandern, ein echtes Jerusalem Highlight! Hierbei hat man die Wahl, ob man trocken bleiben oder streckenweise hüfttief im Wasser laufen möchte. Kleiner Tipp: Für Klaustrophobiker ist die nasse Tour definitiv nichts. Deutlich zu eng… Bei der trockenen Tour sind die Tunnels eine ganze Ecke größer.

Mensch in Tunnel unter Jerusalem
Tunnelwanderung unter der Davidstadt

Wer bei all diesen Wanderungen einen fähigen und belesenen Guide dabei haben möchte, dem kann ich Allan Younger ans Herz legen. Ruf ihn einfach kurz an: +972(0)544256620

2. Sieht seltsam aus, aber fetzt: Eine Segway-Tour!

Ich wunderte mich, dass ich vorher noch nie auf einem Segway gestanden hatte. Jetzt weiss ich jedenfalls endlich: Die Teile machen noch viel mehr Spaß als man denkt!

Gerade in Jerusalem mit seinen Hügeln und Terrassen inmitten der Stadt ist eine Tour ein echtes Abenteuer. Im Laufe der einstündigen Anfänger-Tour lernt man sogar, Bordsteine und kleinere Hindernisse zu überwinden, ohne vom seltsamen Gefährt abzusteigen.

>> Zuzu Segway Tours, Yitshak Kariv 8, Mamilla Center

3. Gemüsemarkt? Hipster Treffpunkt? It’s complicated! Der Mahane Yehuda Shuk

Ich habe ja generell eine Schwäche für Märkte, ob groß oder klein. Doch der Mahane Yehuda Shuk, der traditionelle Obst- Und Gemüsemarkt Jerusalems, hat mich wirklich umgehauen! Tagsüber ein riesiger Markt mit tausenden von Produkten, auf dem sich die unterschiedlichsten Kulturen begegnen.

Menschen auf dem Mahne Yehuda Shuk in Jerusalem

Nachts mittlerweile ein beliebter Treffpunkt mit Musik und Drinks, laut der Aussage von Locals ein noch relativ junges Phänomen.

Menschen am Abend im Mahane Yehuda Shuk in Jerusalem

Hier kann man essen bis man umfällt, hunderte von Fotos schiessen oder sich einfach stundenlang an eine Ecke setzen, und dem bunten Treiben zusehen! Prädikat: Empfehlenswert.

4. Geschichte ohne Ende: Das Israel Museum

Das größte Museum des Mittleren Ostens kann den Besucher im Grunde mehrere Tage lang beschäftigen. Das israelische Nationalmuseum besteht aus den vier Teilen Kunstabteilung, Abteilung für Judaica, archäologische Abteilung und Jugendabteilung. Es beherbergt Exponate unterschiedlicher Disziplinen und aus der ganzen Welt.

Der vermutlich interessanteste Teil des Israel Museums kommt zum Schluss. In einem großen Saal lagern die Schriftrollen vom Toten Meer, die bislang ältesten bekannten Bibelhandschriften.

Schriftrolle im Israel Museum in Jerusalem

Im anschließenden Raum findet man die nicht minder spannende Ausstellung ‚And then theres was Nano‘. Mit Hilfe von Nanotechnologie hat man die komplette Bibel auf einen Chip in der Größe eines Reiskorns eingraviert! Um den Text auch nur annähernd lesen zu können, muss man ihn mit den dort bereitgestellten Linsen 10.000-fach vergrößern.

Angeschlossen an das Museum ist das Restaurant Modern, das sehr delikates Essen serviert.

Essen im Modern, Israel Museum, Jerusalem
Lunch im Modern, Israel Museum

Tja, und wo wir gerade dabei sind:

5. Jerusalem Highlight: Das Essen!

Eigentlich ein Wunder, dass ich das Essen erst in Punkt 5 erwähne. Denn eines ist sicher: Hungrig bleibt man in Jerusalem nicht lange! Die Bewohner der Stadt bevorzugen kleine Mahlzeiten, dafür aber viele davon. So kann man sich gleich noch mehr der vielen unterschiedlichen gastronomischen Einflüsse auf der Zunge zergehen lassen!

Es läuft in Jerusalem natürlich nichts ohne Hummus. Und selbst ich hätte nicht gedacht, dass die Paste aus Kichererbsen dermaßen viele, dermaßen leckere Ausprägungen haben kann. Natürlich hat jeder seinen individuellen Lieblingsladen für Hummus. Zwei Namen hörte ich jedoch immer und immer wieder: Ben Sira und Lina. Ins Lina habe ich es dann auch geschafft und es war delikat!

Jerusalem: Teller mit Hummus im Restaurant Lina

>> Lina, Al Khanka Street, Old CityJerusalem 17392

Ein sehr ungewöhnliches Geschmackserlebnis ist süßer, angebackener Käse. Muss man probiert haben! Hierfür gibt es in der Altstadt gleich mehrere Läden, die sich auf diese Art Snack spezialisiert haben. An dieser Art Laden lässt sich auch gut die strikte Trennung von Milch- und Fleischprodukten sehen, das sogenannte koschere Essen.

Süßer Käse in Jerusalem
Süßer Käse – schräg und gut!

Ein Gericht, das sehr anschaulich von den zahlreichen Einflüssen israelischen Essens erzählt, ist Borakus. Denn man kennt dieses gefüllte Gebäck aus der Türkei als Börek, aber auch aus Bulgarien und im Grunde aus dem ganzen arabischen Raum. Anders ist in Jerusalem die Darreichung dieses Klassikers, denn er kommt mit eingelegten Gurken, gekochtem Ei, scharfer Harissa-Paste, Tahini und einer Art grünem Pesto. Eine tolle Geschmacksexplosion! Abrunden sollte man diese mit einem Arak, dem für die Region typischen Anisschnaps.

Borakus mit Beilagen in Jerusalem
Ein Borakus Set

Ebenfalls ein Gericht, das man aus anderen Ländern kennen könnte, ist Pita. Das Restaurant Da Vini gleich neben dem Mahane Yehuda Shuk bietet Pitas mit einem Twist. Sehr empfehlenswert!

Ein weiteres Brot in Jerusalem ist eine Art Chapuri. Das mit Käse gefüllte, warm gegessene Brot nennt sich Emroli und ist ein sehr schmackhafter Snack.

Emroli-Brot in Jerusalem

Wer es lieber frittiert mag, der sollte dem Morduch einen Besuch abstatten. Das kleine Restaurant ist spezialisiert auf Teigtaschen, die an Empanadas erinnern, sowie länglichen frittierten Gebäckstücken, die man hier Cigars nennt.

>> Morduch,  Agripas St 70, Jerusalem

Ich empfehle einen Besuch in der Shawar Bakery in der Altstadt. Die Bäckerei ist seit 300 Jahren in Familienbesitz und wirklich alles hier ist lecker. Man sollte auf jeden Fall auch darum bitten, das selbst hergestellte Olivenöl probieren zu dürfen! Selbst auf die Gefahr hin, dass man nie wieder das verwenden möchte, was wir hier in Deutschland Olivenöl nennen…

Verkäufer mit Produkten in der Shawar Bakery Jerusalem

>> Shawar Bakery, Christian Quarter street No 54 | Old CityJerusalem

Gutes Essen findet man auch in der sogenannten First Station, der alten Bahnstation Jerusalems, die heute Kunst, Kultur und Gastronomie beherbergt. Hier kann ich besonders das Adom Restaurant empfehlen, das zwar etwas teurer ist, aber dafür herrliche Fusion-Kreationen der israelischen und italienischen Küche zaubert.

Jerusalem: Teller mit Gnocchi im Adom
Israelisch beeinflusste Gnocchi im Adom

Ein beliebtes arabisches Dessert in Israel ist ein Malabi aus Milch und Nüssen. Sehr süß, sehr lecker!

Glas mit Malabi und Löffel in Jerusalem

Doch das vermutlich beste Dessert ever habe ich im hochgepriesenen Restaurant Machneyuda erlebt. Hätte vor ein paar Jahren niemand gedacht, dass sich in dieser Ecke ein nicht-koscheres Restaurant überhaupt halten kann, haben die Macher in nur kurzer Zeit zahlreiche Preise abgeräumt sowie weitere Filialen eröffnet, eine davon sogar in London.

Auf einer großen Tafel richtete man für uns live ein geradezu lukullisches Festmahl an, das aus Obst, Joghurt, Gebäck, Eis, Baklawa und allerhand anderem Süßzeug bestand. Eines leckerer als das andere!

Jerusalem: Verschiedene Desserts im Machneyuda
Ein Rundumschlag: Das Dessert im Machneyuda

>> Machneyuda, 10 Beit Ya’akov

Sehr gut gefallen hat mir auch eine Food Tour mit Bite Mojo, bei der man an zahlreichen Punkten jeweils kleine Happen landestypischer Gerichte serviert bekommt. Die Bezahlung erfolgt direkt über die App, sodass man vor Ort nur sein Display zeigen muss, um wieder eine neue Leckerei probieren zu dürfen!

Ach ja, wer sich dem gerade grassierenden Hype um die israelische Küche anschließen möchte, dem sei dieses Jerusalem-Kochbuch ans Herz gelegt.

6. Sommerfrische: Das Dörfchen Ein Karem

Ein Karem ist ein wichtiger Ort für Christen, da hier Johannes der Täufer geboren worden sein soll. Er ist vor allem aber auch eine tolle Gelegenheit, mal kurz aus der Stadt rauszukommen, auch wenn Ein Karem offiziell noch in den Stadtgrenzen Jerusalems liegt. Vom Zentrum in Jerusalem ist man in 20 Minuten da und wird mit Hügeln, frischer Luft und schönen Bauten belohnt.

Jerusalem: Pflanzen und Kirchturm
Blick auf Ein Karem

Ein wichtiger Wirtschaftszweig in Ein Karem ist die Schokoladenproduktion. Daher sollte man es sich nicht entgehen lassen, in einem der Läden davon zu kosten.

Ebenfalls zu empfehlen ist eine Wanderung den Hügel hoch zur Notre Dame de Sion. Ehemals ein Kinderheim, findet man in dem hübschen Gebäude heute Unterkünfte sowie Meditationsseminare.

Jerusalem Ausflug

Auch toll ist ein Besuch des ältesten Hauses des Dorfes und seiner Bewohnerin Susana, die viele traditionelle Geschichten zu erzählen weiß und auf Wunsch auch Führungen durch das entzückende Dorf leitet.

>> Susana, Deret ha ahayot 14, Ein Kerem Jerusalem 9574613. Telefon: 050-2452800

Jerusalem: Menschen, Schokolade und Gebäude in Ein Karem
Ein Karem: Malerische Gebäude, eine Menge Schokolade und Susanas Geschichten von früher

7. Religion hoch sechs: Die Grabeskirche

Die Grabeskirche ist eines der größten Heiligtümer des Christentums. Denn sie soll genau an der Stelle stehen, wo Jesus gekreuzigt und beerdigt wurde und auch wiederauferstanden ist. Auch für nicht-religiöse Menschen ist ein Besuch ein lohnendes Erlebnis. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Kirche unter sechs(!) christlichen Glaubensrichtungen aufgeteilt ist: Griechisch-orthodox, römisch-katholisch, armenisch apostolisch, syrisch orthodox, koptisch und äthiopisch-orthodox. Und so sieht jeder Winkel der weitläufigen Kirche in Jerusalem komplett unterschiedlich aus.

Grabeskirche Jerusalem von außen und innen
Grabeskirche Jerusalem

Ich fand es besonders interessant, den Menschen aus aller Herren Länder dabei zuzusehen, wie sich diesem so heiligen Ort näherten. Ich habe eine Menge Tränen und einige Fast-Nervenzusammenbrüche beobachtet.

8. A different world is possible: Das Clal Gebäude und seine Umgebung

Ein riesiges Einkaufszentrum, das durch die Aufteilung auf zahlreiche private Besitzer immer weiter zerfällt. Eine Gruppe junger Leute, die das ungewöhnliche Gebäude zwischennutzt und es in etwas völlig Anderes verwandelt. Klingt nach Berlin? Stimmt. Das kommunistisch anmutende Clal Gebäude und seine neuen Bewohner befinden sich jedoch in Jerusalem.

Säulen und Fenster im Clal Building Jerusalem

Heutzutage beherbergt das Clal das Muslala Collective, einen Zusammenschluss von Künstlern und Bewohnern des Viertels. Das Nonprofit-Kollektiv bietet von Yoga über Kunstführungen bis hin zu Imkern auf dem Dach einen ganzen Berg an Aktivitäten.

Herzstück der Tech-Hippies ist The Terrace im obersten Stockwerk, das uns einer der Macher als ‚rooftop for the new urbanism‘ präsentierte. Sehr sympathisch alles!

Ganz in der Nähe befindet sich mit dem Beita ein Co-Working-Space, der ebenfalls einen Besuch wert ist. Ebenfalls im selben Viertel von Jerusalem befinden sich Werkstätten, in denen man sich für ein paar Shekel Arbeitsstunden erkaufen kann, während derer man alle Werkzeuge benutzen kann und von Profis angeleitet wird.

Insgesamt eins sehr umtriebiges, kreatives Viertel, in dem es viel zu entdecken gibt!

9. Israel Light: Mach einen Ausflug nach Tel Aviv!

Selbst wenn Du nicht an oben genannten Jerusalem Syndrom erkrankst, irgendwann reicht es vielleicht einfach mal mit all der Religiosität. Hast Du diesen Punkt erreicht, spring doch in eine Shuttle Bus, der Dich in knapp einer Stunde nach Tel Aviv bringt. Denn nicht nur hat man hier das Meer. Man merkt sofort, dass der Hedonismus in Tel Aviv größer geschrieben wird als alles Andere!

Jerusalem: Strand und Gebäude in Tel Aviv

Es lohnt sich, entlang der Promenade zu flanieren und einfach hier und dort einen kleinen Snack zu sich zu nehmen. Natürlich sollte man auch der alten Hafenstadt Jaffa einen Besuch abstatten. Gerade am Vortag von Shabbat (der Samstag ist in Israel wie bei uns der Sonntag) sind die Cafés und Restaurants hier vollgepackt mit partyhungrigem Volk. Es wird getanzt und getrunken, in vielen Läden gibt es live-Musik. Abgesehen davon ist auch Jaffa selbst ein echter Hingucker!

Da ich in Tel Aviv noch kürzer war als in Jerusalem, kann ich zum Nachtleben leider nichts sagen. Es soll jedoch der Hammer sein!

10. Auf dem Wasser laufen: Das Tote Meer

Natürlich kann man auch im Toten Meer NICHT auf dem Wasser laufen. Doch es geht schon schwer in die Richtung. Durch den wahnsinnig hohen Salzgehalt des Wassers kann man hier einfach nicht untergehen. An der Wasseroberfläche dümpelnd hat man sogar die Hände frei, um etwa Zeitung zu lesen!

Menschen am toten Meer

Abgesehen davon ist das Tote Meer einfach ein sehr skurriler Ort. Die etwa zweistündige Fahrt von Tel Aviv (eine Stunde von Jerusalem) führt durch weitgehend unbewohntes Gebiet mit kahlen Hügeln. Zu guter Letzt geht es dann bergab, bis man den tiefsten Punkt der Welt erreicht hat, den das Tote Meer markiert.

Ein Tipp: Schnell hinfahren, so lange das Tote Meer noch da ist! Der Pegel sinkt nämlich in letzter Zeit um bis zu 1,5 Meter pro Jahr!

Und noch ein Tipp: Nicht mit dem Kopf unter Wasser tauchen. Ich habe es gemacht und konnte 15 Minuten lang nichts mehr sehen…

Jerusalem: Wie hinkommen?

Tel Aviv wird von mehreren deutschen Flughäfen angeflogen. Ein Flug muss nicht teuer sein, gerade wenn man länger im Voraus bucht. Ganz wichtig zu beachten ist, dass das Einchecken VIEL länger als bei jedem anderen Flug dauert. Denn bereits am Heimat-Flughafen arbeiten Sicherheitsleute Israels, die einem mitunter sehr viele Fragen stellen. Gerade wenn man wie ich viele Stempel im Pass hat und eventuell auch noch in muslimischen Staaten wie Bahrain oder Marokko gewesen ist, sollte man von einer langen, ausdauernden Befragung ausgehen.

Mein Tipp hier: Die Wahrheit sagen, denn ein Widerspruch kann verhindern, dass Du Deinen Flug überhaupt wahrnehmen kannst. Und nicht stressen lassen, auch wenn es schwerfällt, wenn man zum Teil wie ein Krimineller behandelt wird. Einfach etwas mehr Zeit am Flughafen einplanen und die Prozedur dann lächelnd über sich ergehen lassen.

Vom Tel Aviver Flughafen Ben Gurion fährt man etwa eine Stunde nach Jerusalem.

Wo unterkommen?

Ich durfte während meines Trips im schicken Inbal Jerusalem Hotel unterkommen. Sehr schön dort, aber vermutlich nicht jedermanns Budget (ab € 300/Nacht). Meines übrigens auch nicht! ;-)

Alternativ – und ungleich günstiger – kann man gut im Abraham Hostel wohnen, wo es auch gleich noch eine Unmenge an Aktivitäten gibt. Macht man einen Ausflug nach Tel Aviv, kann man in der dortigen Filiale nahtlos anknüpfen. Kostenloses Shuttle inklusive.

Was beachten?

Israel ist ein Land, das einen nicht kalt lässt. Zu viel Geschichte, zu viel Religion. Und natürlich der ewig schwelende Nahostkonflikt, den man einfach nicht ausblenden kann. Dieser ist jedoch dermaßen komplex, dass ich mir noch immer keinen rechten Reim darauf machen kann. Daher auch mein Entschluss, mich aus dieser Diskussion rauszuhalten. Wer dazu etwas sagen möchte, ist herzlich dazu eingeladen, das in den Kommentaren zu tun!

Ich möchte jedoch hier noch eine Tour empfehlen, die mir sehr ans Herz gelegt wurde, für die ich aber leider keine Zeit mehr hatte. Breaking the Silence bietet alternative Touren mit ehemaligen israelischen Soldaten, die einen anderen Blick auf die palästinensischen Gebiete und den Nahost-Konflikt ermöglichen.

Jerusalem ist heutzutage sicherer als früher. Ich erinnere noch gut die Zeiten, als die Stadt im Grunde nonstop wegen terroristischer Anschläge in den Medien war. Doch natürlich hat diese trügerische Sicherheit ihren Preis. Man sieht im Stadtbild Jerusalems etwa viele Privatleute, die ganz offen ihre Maschinengewehre tragen. Ein ungewohnter, und doch auch erschreckender Anblick.

Für mich persönlich ist klar, dass ich noch mal nach Israel zurück muss, um mir ein genaueres Bild zu machen.

Noch was?

Wer Jerusalem wirklich mag, für den sind diese auf einem Dachboden entdeckten Bilder aus dem frühen 20. Jahrhundert sicherlich interessant. Ein Besuch beim Nachfahren des Fotografen im Fotoladen Elia Foto-Service fühlte sich an wie eine Reise in die Vergangenheit. Diese kann man mit dem Buch des Ladenbesitzers auch virtuell unternehmen.

Und hier kommen noch ein paar bewegte Bilder aus Israel:

Transparenz: Ich wurde auf diese Reise vom Fremdenverkehrsamt Jerusalem und der Blogger-Messe TBEX eingeladen. Das hat jedoch keinen Einfluss auf meine objektive Meinung.

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4 Kommentare

  • Moin! Danke für den Bericht. Ich bin nicht der größte Jerusalem Fan, Tel Aviv liegt mir eher. Aber ich hatte dort – auch wenn das ein wenig sperrig wirken mag in dem Kontext hier – die Gedenkstätte Yad Vashem angesehen. Und der Ort gehört für mich zu den wichtigsten Orten, die ich mir dort angesehen habe.

  • Hallo! Wenn du dich aus dem Nahostkonflikt wirklich raushalten willst, dann solltest du deinen Lesern nicht die linksextreme Gruppe Breaking the Silence ans Herz legen. Damit bist du bereits Partei.

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